Erste Studie zum Thema Studienzweifel und Beratung an den Hochschulen in NRW
Beratungsangebote unerlässlich für Studienerfolg und – orientierung
Hohe Leistungsanforderungen im Studium, mangelndes Interesse an den Studieninhalten oder finanzielle Herausforderungen – über die Hälfte der Studierenden kennt Zweifel am Studium. Im Rahmen des Projekts Next Career hat das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung die Studie „Studienzweifel und Beratung an den Hochschulen in Nordrhein-Westfalen“ durchgeführt. Untersucht wurden das Ausmaß des Studienzweifels sowie die Einflussmöglichkeiten von Beratungsangeboten auf den Studienverlauf. Deutschlandweit ist dies die erste Studie, die sich dem Themenkomplex Studienzweifel im Kontext von Beratungsangeboten widmet.
Zentrale Erkenntnisse der Studie:
Studienprobleme sind kein seltenes Phänomen an den Hochschulen in NRW, 56% der Studierenden geben an, Erfahrungen mit Studienzweifeln zu haben. Verstanden wird hierunter die ernsthafte Erwägung, den Studiengang zu wechseln oder das Studium abzubrechen. Die Gründe hierfür sind vor allem Leistungsprobleme oder die mangelnde Identifikation mit dem Studium. Auch ungünstige Studienbedingungen wie ein fehlender Praxisbezug oder unklare Anforderungen können Zweifel auslösen.
Gleichwohl zeigt die Studie: Beratungsangebote sind für den Studienerfolg und die -orientierung der Studierenden in Nordrhein-Westfalen unverzichtbar. Die überwiegende Mehrzahl von ihnen nimmt im Verlauf ihres Studiums mindestens ein Beratungsangebot an der eigenen Hochschule wahr. Auch Studierende, die sich mit Studienzweifel auseinandersetzen müssen, nutzen die Beratungsangebote in ähnlicher Intensivität.
Die Studienzweifler*innen, die hochschulische Beratungsangebote nutzen, schätzen vor allem das Engagement und die Kompetenz der Berater*innen. Sie haben kaum Probleme, einen Beratungstermin zu erhalten, und fühlen sich in der Beratung nicht in eine bestimmte Richtung gedrängt. Allerdings äußern sie auch Probleme, die für sie richtige Beratung zu finden. Zweifelnde mit Abbruchgedanken beenden dabei nicht zwangsläufig ihr Studium ohne Abschluss. Es zeigt sich sogar, dass unter diesen Zweifelnden der Anteil der erfolgreich Studierenden höher ausfällt, wenn sie die Angebote der Studienberatung wahrgenommen haben.
Weitere Informationen sowie die Studie zum Downloaden finden Sie hier: