„Macht Fehler! Egal wie viele, macht nur nicht zweimal dieselben.”

Christian Miele gründete das erfolgreiche Unternehmen Tennis-Point und steht heute an der Spitze des Unternehmens, welches 300 Mitarbeiter beschäftigt. Für Next Career erzählt er seinen beruflichen Werdegang, berichtet von seinen Erfahrungen aus einem abgebrochenen Studium der Betriebswirtschaftslehre und welche Tipps er den Unternehmern von Morgen mit an die Hand geben will.

Ich wusste nach meiner Schulzeit noch nicht, was mich zukünftig antreibt und habe wie viele andere erst einmal die sichere Variante eines BWL-Studiums gewählt. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch keine Visionen, in welche Richtung ich gehen möchte. Hatte ich zu Beginn meines Studiums Zweifel? Nein, ich war eher neugierig, aber gleichzeitig auch orientierungslos.

„Das Studium hat mir schließlich gezeigt, wer ich bin und was mich interessiert“

Es gab spannende Themenfelder und ich erinnere mich auch noch an viele Vorlesungen und habe mich oft gefragt, wann die Themen kommen, die man im täglichen kaufmännischen Beruf wirklich braucht. Es war trotzdem ein interessanter Lebensabschnitt.

Ich habe mein BWL-Studium in Paderborn nach dem abgeschlossenen Grundstudium nicht mehr fortgeführt. Die Entscheidung, das Studium nicht fortzusetzen, habe ich damals mit mir selbst ausgemacht. Auch das Rüstzeug, was ich damals für die Unternehmensgründung brauchte, habe ich mir selbst angeeignet.
Das Studium abzubrechen ist in der heutigen Zeit allerdings sehr riskant. Daher kann ich es auch keinem empfehlen. Ich würde heute jedem raten, einige Praktika vor einem Studium zu absolvieren. Vielleicht sogar ein Jahr ins Ausland zu gehen. Diese Erfahrungen öffnen einem die Augen. Ein Studium kann dann sehr interessant sein, sobald man weiß, wohin genau die Reise gehen soll. Viele junge Menschen sind ängstlich und versuchen keine Fehler zu machen. Ein BWL-Studium kann nicht verkehrt sein! Das war auch kurzfristig meine Denkweise. Viele versuchen in der Gesellschaft mit zu schwimmen, ohne an die eigenen Stärken zu glauben. Sobald ich einen Beruf, ein Ziel, eine Vision oder eine Leidenschaft für mich entdeckt habe, sollte man ein Studium beginnen und keinen Tag früher. Macht Fehler! Egal wie viele, macht nur nicht zweimal dieselben.

„Das größte Geschenk ist es jeden Morgen aufzustehen und Spaß an der Arbeit zu haben“

Wenn heute einmal bei mir Zweifel aufkommen, konzentriere ich mich wieder auf meine Visionen, an die ich mich jeden Morgen erinnere, da sie an meinem Badezimmerspiegel hängen – was genau dort hängt, bleibt mein Geheimnis, motiviert mich aber jeden Tag aufs Neue. Dies hilft mir, erst gar keine Zweifel aufkommen zu lassen. Sobald man weiß, welche Fußstapfen man hinterlassen möchte, kommt der Antrieb von alleine. Ich beobachte sehr viele Menschen, die im Alltag funktionieren, aber ihre Ziele entweder vergessen haben oder nicht mehr daran glauben. Mein Tipp: Macht keinen Job, nur weil er besser bezahlt wird, oder weil die Gesellschaft das von einem erwartet! Das größte Geschenk ist es jeden Morgen aufzustehen und Spaß an der Arbeit zu haben.

Christian Miele ist der CEO von Tennis-Point mit aktuell 300 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von ca. 100 Mill. Euro. Der heute 44-jährige leidenschaftliche Tennisspieler kommt aus Oelde/Westfalen, sein Unternehmen hat den Sitz in Herzebrock-Clarholz im Kreis Gütersloh. Miele hat in Paderborn Betriebswirtschaftslehre studiert und dieses Studium nach dem Grundstudium abgebrochen. Schon während des Studiums eröffnete er 1998 zusammen mit seinem Kumpel Thomas Welle ein kleines Sportgeschäft in Münster, das sich auf Tennis spezialisiert hatte. 2007 gründeten sie zusammen mit Maik Langenberg und Philipp Tippkemper schließlich die Firma Tennis-Point GmbH & Co. KG. 2017 wurde Tennis-Point schließlich ein Teil der österreichischen Immobilien-Handelsgröße Signa Holding GmbH.

Protokoll: Simone Zettier
Fotos: Tennis-Point

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