Carpe Zuhause – Corona und der verschobene Semesterbeginn

So nutzt ihr die Zeit bis zu den Vorlesungen sinnvoll

Corona und der verschobene Semesterbeginn

Durch die COVID-19 Pandemie wurde der Beginn der Vorlesungszeit im Sommersemester 2020 verschoben – und auch einige noch ausstehende Prüfungen. Ein Grund zur Freude? Eher nicht. Trotzdem lohnt sich ein Blick auf die Frage, wie man die verbleibende und vielleicht gewonnene Zeit effektiv nutzen kann. Neue Situationen erfordern kreative Lösungsansätze: Wir haben Tipps für euch, wie ihr die Zeit in den eigenen vier Wänden gestalten könnt!

1. Dinge aufarbeiten, Lücken schließen:

Während der Vorlesungszeit ist immer etwas zu tun – Referat reiht sich an Referat, Gruppenarbeit an Gruppenarbeit und Abgabe an Abgabe, ganz zu schweigen von der Prüfungsphase, in der es manchmal nur noch drunter und drüber geht. Da bleibt einiges auf der Strecke: Von relevanten Studieninhalten bis zu den eigenen Interessen, auf deren Grundlage die Studienwahl überhaupt getroffen wurde. Gab es im vergangenen Semester Skripte, Theorien oder wissenschaftliche Texte, die du nicht verstanden hast? Oder hat dein*e Professor*in der Vorlesung einen interessanten Lektürehinweis gegeben, dem du immer mal nachgehen wolltest – wenn du die Zeit dafür findest? Jetzt hast du sie! Arbeite Themen auf, schlag Fachbegriffe nach oder lies ein studienrelevantes Buch, das dich, im Gegensatz zur drögen Pflichtlektüre, wirklich interessiert. Auch wenn Bibliotheken geschlossen sein sollten – viele Universitäten ermöglichen ihren Studierenden über die Bibliothekswebsite die Literaturrecherche und weiterhin einen Zugriff auf wissenschaftliche Publikationen, die gelesen und teilweise heruntergeladen werden können.

Vielleicht kannst du dich auch Prüfungsleistungen widmen, die im stressigen Unialltag untergegangen sind und beispielsweise die Hausarbeit aus dem ersten Semester angehen, die immer weiter aus dem Fokus gerückt ist.

Falls du nicht nur zu den ordentlichen, sondern darüber hinaus zu den besonders pflichtbewussten Studierenden gehörst und keine Inhalte nachzuarbeiten hast, kannst du dich auch auf die Inhalte des kommenden Semesters vorbereiten. In einigen Studiengängen und Seminaren wird dies sogar erwartet und im Voraus eine Lektüreliste eingereicht. Alles, was du jetzt schon lesen kannst, entlastet dich während der Vorlesungszeit!

2. Neues Lernen und entdecken im digitalen Hörsaal

Der Hörsaal bleibt leer – an Vorlesungen kannst du trotzdem teilnehmen: digital. Inwiefern und ab wann Online-Vorlesungen und E-Learning-Plattformen zur Aufrechterhaltung des Lehrbetriebs genutzt werden, ist von Hochschule zu Hochschule unterschiedlich – hier ist also Eigeninitiative und Recherche über die jeweiligen Hochschulmedien gefragt. Die wichtigsten Informationen erhältst du oft auch über den Mailverteiler.

Du kannst aber schon jetzt kostenlose Online-Veranstaltungen besuchen, die bereits digitalisiert wurden. Auf der Seite Online-Vorlesungen.de wurden beispielsweise Vorlesungen verschiedener Hochschulen, Institute und Fern-Unis nach Fachgebieten sortiert zusammengetragen. Hier wirst du nicht nur schnell fündig, wenn du Inhalte aus deinem eigenen Studiengang sucht, sondern kannst auch nach Lust und Laune im Sinne eines Studium Generale in andere Bereiche hineinschnuppern. Du interessierst dich für Psychologie oder Meteorologie? Schau doch mal, ob eine spannende Vorlesung für dich dabei ist.

Weitere Online-Angebote fürs Home Learning:

kostenfreie Vorlesungen (Videos, Podcasts oder Präsentationen) auf den Seiten der Universitäten, Hochschulen, Institute und Fern-Unis

Wolltest du schon immer mal eine Vorlesung in Yale, Havard oder Cambridge besuchen? Das kann man auch online. Viele Online-Angebote englischsprachiger Universitäten findest du hier:

3. Ordnung ist das halbe Leben

Der E-Mail Posteingang quillt über, auf dem Desktop tummeln sich zahlreiche Dokumente mit kryptischen Titeln und die hart erarbeiteten Studienleistungen und Zusammenfassungen aus der Vorlesung sind alles für dich – nur nicht abgesichert? Räum auf! Denn nicht nur die Wohnung, sondern auch dein (digitaler) Arbeitsplatz freut sich über einen Frühjahrsputz. Danach kannst du gut organisiert und mit klarem Kopf ins neue Semester starten.

4. Aktive Freizeitgestaltung abseits von Netflix

Der Hochschulsport und die Fachschaftsparty sind abgesagt, soziale Kontakte sollen aufgrund der COVID-19 Pandemie weitestgehend vermieden werden: Die Freizeit in der Isolation kann sich zuweilen recht eintönig gestalten, zumal Binge-Watching auf Netflix gerade dann an Reiz verliert, wenn es kaum noch Alternativen gibt. Doch es gibt Online-Plattformen und Apps, die aus der Not eine Tugend machen und ihre oftmals auch kostenlosen Angebote derzeit fleißig bewerben – mal mehr, mal weniger seriös. Generell gilt jedoch: Durch digitale Angebote kannst du dich nicht nur weiterbilden, sondern auch deine Freizeit aktiv gestalten. Du wolltest immer mal Yoga oder Schach lernen, dich mit Meditation beschäftigen oder anfangen zu zeichnen? Nutz den unfreiwilligen Aufenthalt zu Hause und mach es jetzt, denn die Zeit vergeht viel schneller, wenn man sich neuen Aufgaben widmet und Herausforderungen stellt.

5. Die Ruhe nutzen, um Orientierung zu gewinnen

Siehst du dem verschobenen Semesterbeginn nicht nur mit Gelassenheit, sondern insgeheim auch mit Erleichterung entgegen, weil du eigentlich gar keine Lust mehr hast, im Hörsaal zu sitzen? Dann wäre es vielleicht an der Zeit, deine Studienmotivation zu hinterfragen. Passt dein derzeitiger Studiengang noch zu deinen Wünschen und Interessen oder sind Studienzweifel bei dir schon seit Langem ein Thema? Gerade die Zeit, die du allein verbringst – abseits der Erwartungen deines sozialen Umfeldes – kannst du nutzen, um zur Ruhe zu kommen, dir neue Orientierung zu verschaffen und Entscheidungen besonnen und rational zu treffen.

Informationen zu alternativen Studiengängen oder Ausbildungsmöglichkeiten findest du selbstverständlich im Internet, der Hochschulkompass bietet dir beispielsweise einen Überblick über alle staatlichen sowie staatlich anerkannten Studiengänge und Hochschulen in Deutschland. Über verschiedene Ausbildungsberufe kannst du dich unter anderem hier informieren.

Gerade bei einer so wichtigen Entscheidung wie einem Studienwechsel oder -abbruch ist es aber ratsam, Hilfe und Beratung in Anspruch zu nehmen. Auch wenn derzeit Präsenzzeiten an der Uni vermieden werden und daher auch die die persönlichen Sprechzeiten der Beratungsstellen entfallen – viele Hochschulen bieten weiterhin eine telefonische Beratung an und sind zum Teil auch über Skype für dich da, wie beispielsweise die Westfälische Hochschule. Informiere dich über die Möglichkeiten und Maßnahmen an deiner Hochschule.

6. Last but not least: Soziales Engagement

Trotz der vielen digitalen Möglichkeiten, durch die man sich auch von zu Hause aus weiterbilden und etwas für sich tun kann, soll an dieser Stelle auch auf die Bedeutung von sozialem Engagement verwiesen werden, das in Zeiten gesellschaftlicher Herausforderungen wichtiger ist denn je. Im Falle der COVID-19 Pandemie bedeutet das: Schütz dich selbst, aber hilf auch anderen – sei es durch die Unterstützung älterer Mitmenschen, die Kinderbetreuung für die Nachbarn oder digitale Nachhilfe für Schüler*innen. Studierende der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster machen vor, wie es geht: Sie gründen kurzerhand eine ehrenamtliche Einkaufshilfe für Risikogruppen , wie ältere und vorerkrankte Menschen. Vielleicht hast du selbst Lust dich zu beteiligen oder eine Idee für Hilfsmaßnahmen in deiner Region?

Weitere Inspirationen für soziales Engagement und Miteinander in Zeiten von Corona findest du hier:

Zu guter Letzt: Bleib gesund!

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